Sonntag, 18. Mai 2008

Kampot

Nachdem wir in Phnom Penh ein wenig sentimental geworden sind, beschlossen wir unsere Kambodscha-Reise noch mit was Erfreulicherem abzuschliessen und entschieden uns fuer Kampot. Kampot liegt ganz im Sueden des Landes in einer der angabegemaess wohl schoensten Gegenden des Landes. Die Fahrt mit dem Bus von Phnom Penh betrug knapp 5 Std. und jetzt wissen wir auch was fuer ein Abenteuer Busfahren in Kambodscha ist! Wir hatten das Glueck in der hintersten Reihe zu sitzen und hatten somit eine holprige Fahrt. Mit schlafen war leider nichts, denn die Strecke hatte so viele Schlagloecher, dass wir uns kaum auf den Sitzen halten konnten und uns im Nachhinein unsere Allerwertesten ziemlich schmerzten :-) Aber nun ja, auch das gehoert nunmal zum Backpacker-Dasein dazu...

Die Landschaft war jedoch sehr interessant und man sah viel vom "simple life" der Menschen auf dem Lande. Kampot an sich fanden wir nicht besonders schoen. Die Stadt erinnerte uns nach Einbruch der Dunkelheit ein bischen an eine Geisterstadt, denn es gab kaum Laternen, viele Haeuser sind leerstehend und nachts uebernehmen die bellenden Hunde das Kommando in den ansonsten gespenstisch-ruhigen Strassen. Am naechsten Morgen unternahmen wir einen Tagesausflug in den nahegelegenen Bokor Nationalpark. Dieser wurde bereits von den Franzosen als Erholungsort genutzt und lockt mit einem ueppigen Dschungel, Wasserfaellen, Wanderpfaden und mit einer verlassenen Geisterstadt mit Kasino, Kirche und Hotel. Diese Geisterstadt diente bereits als Kulisse von einigen Filmen, u.A. ein Film von/mit Matt Dillion dessen Titel wir schon wieder vergessen haben. Nachdem wir bei bruetender Hitze eine Wanderung durch den Dschungel gemacht haben freuten wir uns schon auf ein erfrischendes Bad bei den Wasserfaellen. Nachdem wir jedoch oben angekommen sind, fing es an wie aus Eimern zu schuetten und es kuehlte radikal um mind. 10 Grad ab (gefuehlt waren es nur noch 15 Grad!). Ute, Claudia & ich hatten das Glueck auf der Rueckbank im Inneren des Pick-up zu sitzen, Frankie und der Rest mussten hinten auf der Ladeflaeche vorlieb nehmen. Gott sei Dank haben wir trotz des Sonnenscheins bei Tourbeginn unsere Regenjacken mitgenommen und konnten damit die Passagiere der 2.ten Klasse versorgen ;-)
Die Geisterstadt wirkte schon gruselig da oben so mitten im Nichts und das Wetter trug noch zu scary Atmosphaere bei denn es war sehr nebelig. Die Gebauede sind durch Witterung ziemlich runtergekommen und beim Durchlaufen durch das leere Hotel und Kasino kann man gut verstehen, dass dieser Ort die ideale Kulisse fuer Horrorfilme abgibt. Nachdem wir die Geisterstadt besichtigt haben ging es weiter zu den Wasserfaellen. Mit schwimmen war bei dem Wetter allerdings nichts, aber wir waren ja auch so schon nass genug. Den Abschluss der Tour bildete eine ca. 1-stuendige Bootsfahrt zurueck nach Kampot.
spuky church:
Blick aus dem Hotelfenster auf die Landschaft (eigentlich sollte hier ein Foto von der Aussenansicht des Kasinos sein aber anscheinend ist was schief gelaufen):
Rast an den Wasserfaellen:

diese malerische Kulisse bot sich uns vom Boot aus:



Am naechsten Tag hiess es fuer uns Abschied nehmen von Kambodscha, denn schliesslich hatten wir schon den 9. Mai und wir wollen (bzw. muessen wegen fest datierten Visa) ja bis zum 31. Mai noch Vietnam "von unten aufrollen". Es hiess Abschied nehmen von Claudia & Ute, die nochmals zurueck nach Phnom Penh gefahren sind um dort Freundinnen zu treffen. Aber es sollte nur ein kurzer Abschied werden denn wir wollten uns in Saigon (bzw. korrekterweise Ho-Chi-Minh, aber aus Bequemlichkeit bleiben wir ab jetzt beim alten Namen) wieder treffen. Wir organisierten uns kurzerhand nen privaten Taxifahrer der uns zur Grenze fahren sollte. Die Autofahrt betrug etwas ueber eine Stunde und wir kamen mal wieder an herrlichen Landschaften vorbei und durchquerten Doerfer die von der Aussenwelt komplett abgeschieden schienen. Wir liessen waehrend der Fahrt unsere Gedanken kreisen und stellten im Nachhinein uebereinstimmend fest, wie sehr uns dieses Land gefesselt und fasziniert hat.

Der Grenzuebergang war auch noch lustig, denn der Taxifahrer liess uns mitten in einem Dorf raus und sagte uns, dass er mit uns nicht ueber die Grenze fahren kann und das dies Jemand aus dem Dorf uebernehmen wird. Hmmm, na gut...prompt hielten neben uns zwei freundliche Maenner an die uns inkl. Gepaeck fuer je 5 USD auf deren kleinen Roller ueber die Grenze bringen sollten. Gesagt, getan!


Noch eine Kleinigkeit die uns am Herzen liegt:

In Kampot haben wir auch Lena (unsere Bekannschaft aus Laos) wiedergetroffen die in Kampot zwei Wochen ehrenamtlich Englischunterricht gegeben hat. Diese erzaehlte uns von den Bedingungen in den Schulen und dem Einsatz der vielen NGO's (Non Government Organizations) in Kambodscha. Jedenfalls kann man mit nur 63 USD im Jahr (!) ein ganzes Jahr lang einem Schulkind den Englischunterricht und sonstige notwendige Anschaffungen wie Buecher oder Ventilatoren finanzieren. Falls Jemand von euch Interesse haben sollte einen wertvollen Beitrag mit diesem wirklich geringen Obolus zu leisten, so koennen wir euch gerne an Lena weiter vermitteln. Die Sache ist absolut serioes und ihr bekommt natuerlich auch ein Foto von eurem kambodschanischen Patenkind :-))))))

so far; alles roger in kambodscha!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ja ABER!! Wie hast du denn Geburtstag gefeiert, Jo? Und (natürlich): alles Gute nachträglich!!!

Liebe Grüße aus dem "Puff"
anika (löchner)
p.s. ich geh übrigends ab Oktober für ein jahr nach Uganda in ein waisenhaus!!!