Donnerstag, 29. Mai 2008

Mui Ne: Geburtstag im Luxusresort

Zu diesem Kapitel unserer Reise muss man nicht viel schreiben, seht selbst...

Begruessungscocktails in den Cham Villas

Frankie hat mich zum Geburtstag mit zwei wundervollen Naechten in einem absoluten Luxusresort ueberrascht. Alles nur vom Feinsten: wir hatten eine Privatvilla in einem schoenen Garten mit Privatpool. Im Zimmer ein riesen Himmelbett mit bequemer Matratze (das ist nicht selbstverstaendlich!), Flatscreen TV etc. und bei Anruf wurde uns der Champagner dirket auf der Terrasse serviert. Das Bad war riesig: mit Dusche, Wanne und sogar einer Aussendusche im tropischen Innenhof, nur fuer uns! Ein Traum!!!

Mein Haus...




Mein Pool...

Mein Poolboy ;-)

Wir haben schon mittags um 12 Uhr angefangen mit Champagner und Kuchen auf unserer Terrasse "reinzufeiern" und getoppt wurde das Ganze noch mit einem koestlichen 5-Gaenge-Menu, einer tollen Bescherung um Mitternacht und naechtlichem Badespass im Privatpool...Juhuuuu, so wird man gerne aelter ;-)

Gruppenposing...

mhhhhhh...

ja nichts verschwenden...

Bescherung...


Die After-Hour-Party...

Mit special Frankiebowle...

...die macht wieder munter...

Wir haben hier 3 wunderschoene Tage verbracht und den Hauch von Luxus so richtig genossen bevor es dann am 17.5. wieder weiter in Richtung Dalat ging...

Mittwoch, 21. Mai 2008

Saigon

Nach zwei Naechten im Mekong Delta ging es am 11. Mai weiter nach Saigon. Wir haben uns ein nettes Guesthouse im Backpacker-Viertel gesucht und haben hier auch Claudia & Ute wieder getroffen. Am ersten Tag stand Shopping auf dem Programm, dies stellte sich jedoch als schwieriger dar als erwartet dar. Im Gegensatz zu Bangkok und Kuala Lumpur wimmelt es hier naemlich (noch) nicht von grossen Mall's und somit fuhren wir eigentlich mehr oder weniger mit kurzen Zwischenstops den ganzen Tag im Taxi rum. Abends wurden wir dann doch noch direkt vor der Haustuere fundig. Warum einfach wenn's auch schwer geht?! Egal, auf diese Weise haben wir ja schliesslich noch was von der Stadt gesehen...

Some impressions of Saigon...





Schnaepschen gefaellig?!

Am naechsten Tag haben wir einen Ausflug zu den Cu Chi Tunneln (wird ausgesprochen wie "Gucci") unternommen. Einige Doerfer im Bezirk Cu Chi galten im Vietnamkrieg als Hochburg des Vietcong. Da die Vietcong immer auf der Hut sein mussten vor Angriffen der Amerikaner, haben sie ein raffiniertes Tunnelsystem gebaut um dort Unterschlupf zu finden. Teile dieses Tunnelsystems kann man heute noch besichtigen und selbst hindurch schluepfen, wenn man nicht grade Platzangst hat. Es ist nur schwer vorstellbar, dass in diesen beengten und dunklen Loechern Menschen wochenlang gelebt haben ohne den Himmel zu sehen. Die Tunnel wurden fuer die Touristen sogar erweitert, damit auch belaibtere Neugierige einen Einblick erhaschen koennen. Dabei bekommt man einen Eindruck davon, was Widerstand im Untergrund wirklich bedeutet. Ein irre Gefuehl wenn man erst mal da unten drin steckt! Das Beste an der Tour war jedoch unser Guide, Mr. Dong. Dieser hat damals selbst auf der Seite der Vietcong gekaempft und konnte uns viele Informationen liefern. Aber das Highlight war definitiv sein Unterhaltungswert. Mr. Dong hat uns die ganze Fahrt ueber vietnamesische Lieder vorgesungen, diese sogar auf englisch uebersetzt und auch noch selbstgedichtete Songs vorgestellt. Einfach genial, diese Tour werden wir so schnell nicht vergessen und die Refrains einiger seiner Songs summen wir jetzt noch manchmal vor uns hin ;-)


So sieht ein nicht fuer Touris's ausgebauter Eingang zu den Tunneln aus...


Inside the tunnels...


The fabolous Mr. Dong ;-)

Schiessuebungen inklusive...

Nachdem wir wieder in Saigon angkommen sind, haben wir noch das Kriegsmusuem besichtigt. Unter den Exponaten findet man u.A. einige der zerstoererischen Waffen und Panzer. Darueber hinaus sind im Inneren des Museums unzaehlige Fotografien von den grauenvollen Verstuemmelungen, Napalmverbrennungen und Folterungen der Opfer ausgestellt.


Nach drei Tagen in Saigon ging es fuer uns dann am 14. Mai weiter nach Mui Ne, einem kleinen Badeort am Meer, wo wir Jo's Geburtstag feiern wollten.

Mekong Delta

Good morning Vietnam! (ein Satz der uns schon lange auf der Zunge brannte ;-)


Nachdem der etwas ungewoehnliche Grenzuebergang bestens geklappt hat, sind wir mit diversen Bussen in Richtung Can Tho, der groessten Stadt im Mekong Delta, weitergefahren. Das Mekong Delta, auch Vietnams "Rice Basket" genannt, ist eine Wasserlandschaft mit gruenen Feldern und verschlafenen Doerfern, durch welche vom Mekong versorgte kleine Kanaele fliessen. Von hier aus fliesst der laengste Fluss Suedostasiens, welcher sich von seinem Ursprung in Tibet eine ueber 4000 KM lange Strecke bahnt, ins Suedchinesische Meer. Das Mekong Delta bietet den hier lebenden Menschen die wichtigste Lebensader. Hier wird nicht nur Reis geerntet (so viel, dass es reicht das ganze Land damit zu versorgen), sondern auch Fischzucht sowie -fang betrieben, Zucker, Obst, Gemuese sowie Kokusnuesse geerntet sowie mittendrin Handel betrieben, Waesche gewaschen, gebadet & gelebt.

buntes Treiben auf den floating markets


Von hier aus wollten wir per Boot einen Ausflug zu den nahegelegenen schwimmenden Maerkten machen. Wir haben uns ein privates Longailboot gemietet um abseits der ueblichen kleinen Touristenroute einen ganzen Tag lang das Treiben zu beobachten. Was uns jedoch an Vietnam als erstes aufgefallen ist, war die Tatsache, dass es hier - im Vergleich zu den eher verschlafenen Nachbarlaendern Laos & Cambodia - sehr geschaeftig zugeht. Ueberall wird was gemacht: gebaut, repariert, verkauft, gehandwerkelt etc. In Laos & Cambodia wirkten die Menschen oft eher lethargisch und manchmal antriebslos auf uns und man hatte in einigen Cafes so manchmal das Gefuehl zu stoeren bzw. hat die Angestellten tatsaechlich oft aus Ihrem Vormittags-/Mittags-/Nachmittags- oder Vorfeierabend-Schlaf geholt :-) Auch sehr sympthatisch wie wir finden, jedoch nicht zu vergleichen mit dem geschaeftigen Treiben in Vietnam...
Genug abgeschweift, weiter im Programm: Es ging jedenfalls schon um 5 Uhr morgens los (und wer uns ein bischen kennt, weiss, dass das nicht die ideale Tageszeit fuer uns ist!) und wir fuhren langsam los zum ersten schwimmenden Markt. Insgesamt haben wir zwei dieser Maerkte besucht, sind durch schoene kleine Kanaele geschippert, haben an Reisplantagen gehalten und die Leute am Flussufer bei ihrem gewoehnlichen Tagesablaeufen beobachten koennen. Trotz anfaenglicher "Antriebsschwierigkeiten" wurde es ein unvergesslicher Tag. Wir haben in einem Fruitgarden lecker gegessen und das Obst wurde uns frisch von den Baeumen gepflueckt. Hier haben wir in der Haengematte unter schattigen Obstbaeumen ein Nickerchen machen koennen und konnten uns einen tollen ersten Eindruck von Land und Leuten machen.

Fahrt durch kleine idyllische Kanaele


After-Lunch-Massage im Fruitgarden
Entgegen unseren Erwartungen waren die Menschen hier durchaus freundlich und offen. Ueberall hat man uns zugewunken und lauthals "Hello" zugerufen und somit haette der Start in Vietnam fuer uns nicht besser laufen koennen!

Sonntag, 18. Mai 2008

Kampot

Nachdem wir in Phnom Penh ein wenig sentimental geworden sind, beschlossen wir unsere Kambodscha-Reise noch mit was Erfreulicherem abzuschliessen und entschieden uns fuer Kampot. Kampot liegt ganz im Sueden des Landes in einer der angabegemaess wohl schoensten Gegenden des Landes. Die Fahrt mit dem Bus von Phnom Penh betrug knapp 5 Std. und jetzt wissen wir auch was fuer ein Abenteuer Busfahren in Kambodscha ist! Wir hatten das Glueck in der hintersten Reihe zu sitzen und hatten somit eine holprige Fahrt. Mit schlafen war leider nichts, denn die Strecke hatte so viele Schlagloecher, dass wir uns kaum auf den Sitzen halten konnten und uns im Nachhinein unsere Allerwertesten ziemlich schmerzten :-) Aber nun ja, auch das gehoert nunmal zum Backpacker-Dasein dazu...

Die Landschaft war jedoch sehr interessant und man sah viel vom "simple life" der Menschen auf dem Lande. Kampot an sich fanden wir nicht besonders schoen. Die Stadt erinnerte uns nach Einbruch der Dunkelheit ein bischen an eine Geisterstadt, denn es gab kaum Laternen, viele Haeuser sind leerstehend und nachts uebernehmen die bellenden Hunde das Kommando in den ansonsten gespenstisch-ruhigen Strassen. Am naechsten Morgen unternahmen wir einen Tagesausflug in den nahegelegenen Bokor Nationalpark. Dieser wurde bereits von den Franzosen als Erholungsort genutzt und lockt mit einem ueppigen Dschungel, Wasserfaellen, Wanderpfaden und mit einer verlassenen Geisterstadt mit Kasino, Kirche und Hotel. Diese Geisterstadt diente bereits als Kulisse von einigen Filmen, u.A. ein Film von/mit Matt Dillion dessen Titel wir schon wieder vergessen haben. Nachdem wir bei bruetender Hitze eine Wanderung durch den Dschungel gemacht haben freuten wir uns schon auf ein erfrischendes Bad bei den Wasserfaellen. Nachdem wir jedoch oben angekommen sind, fing es an wie aus Eimern zu schuetten und es kuehlte radikal um mind. 10 Grad ab (gefuehlt waren es nur noch 15 Grad!). Ute, Claudia & ich hatten das Glueck auf der Rueckbank im Inneren des Pick-up zu sitzen, Frankie und der Rest mussten hinten auf der Ladeflaeche vorlieb nehmen. Gott sei Dank haben wir trotz des Sonnenscheins bei Tourbeginn unsere Regenjacken mitgenommen und konnten damit die Passagiere der 2.ten Klasse versorgen ;-)
Die Geisterstadt wirkte schon gruselig da oben so mitten im Nichts und das Wetter trug noch zu scary Atmosphaere bei denn es war sehr nebelig. Die Gebauede sind durch Witterung ziemlich runtergekommen und beim Durchlaufen durch das leere Hotel und Kasino kann man gut verstehen, dass dieser Ort die ideale Kulisse fuer Horrorfilme abgibt. Nachdem wir die Geisterstadt besichtigt haben ging es weiter zu den Wasserfaellen. Mit schwimmen war bei dem Wetter allerdings nichts, aber wir waren ja auch so schon nass genug. Den Abschluss der Tour bildete eine ca. 1-stuendige Bootsfahrt zurueck nach Kampot.
spuky church:
Blick aus dem Hotelfenster auf die Landschaft (eigentlich sollte hier ein Foto von der Aussenansicht des Kasinos sein aber anscheinend ist was schief gelaufen):
Rast an den Wasserfaellen:

diese malerische Kulisse bot sich uns vom Boot aus:



Am naechsten Tag hiess es fuer uns Abschied nehmen von Kambodscha, denn schliesslich hatten wir schon den 9. Mai und wir wollen (bzw. muessen wegen fest datierten Visa) ja bis zum 31. Mai noch Vietnam "von unten aufrollen". Es hiess Abschied nehmen von Claudia & Ute, die nochmals zurueck nach Phnom Penh gefahren sind um dort Freundinnen zu treffen. Aber es sollte nur ein kurzer Abschied werden denn wir wollten uns in Saigon (bzw. korrekterweise Ho-Chi-Minh, aber aus Bequemlichkeit bleiben wir ab jetzt beim alten Namen) wieder treffen. Wir organisierten uns kurzerhand nen privaten Taxifahrer der uns zur Grenze fahren sollte. Die Autofahrt betrug etwas ueber eine Stunde und wir kamen mal wieder an herrlichen Landschaften vorbei und durchquerten Doerfer die von der Aussenwelt komplett abgeschieden schienen. Wir liessen waehrend der Fahrt unsere Gedanken kreisen und stellten im Nachhinein uebereinstimmend fest, wie sehr uns dieses Land gefesselt und fasziniert hat.

Der Grenzuebergang war auch noch lustig, denn der Taxifahrer liess uns mitten in einem Dorf raus und sagte uns, dass er mit uns nicht ueber die Grenze fahren kann und das dies Jemand aus dem Dorf uebernehmen wird. Hmmm, na gut...prompt hielten neben uns zwei freundliche Maenner an die uns inkl. Gepaeck fuer je 5 USD auf deren kleinen Roller ueber die Grenze bringen sollten. Gesagt, getan!


Noch eine Kleinigkeit die uns am Herzen liegt:

In Kampot haben wir auch Lena (unsere Bekannschaft aus Laos) wiedergetroffen die in Kampot zwei Wochen ehrenamtlich Englischunterricht gegeben hat. Diese erzaehlte uns von den Bedingungen in den Schulen und dem Einsatz der vielen NGO's (Non Government Organizations) in Kambodscha. Jedenfalls kann man mit nur 63 USD im Jahr (!) ein ganzes Jahr lang einem Schulkind den Englischunterricht und sonstige notwendige Anschaffungen wie Buecher oder Ventilatoren finanzieren. Falls Jemand von euch Interesse haben sollte einen wertvollen Beitrag mit diesem wirklich geringen Obolus zu leisten, so koennen wir euch gerne an Lena weiter vermitteln. Die Sache ist absolut serioes und ihr bekommt natuerlich auch ein Foto von eurem kambodschanischen Patenkind :-))))))

so far; alles roger in kambodscha!

Dienstag, 13. Mai 2008

Handynummer Vietnam

Sind jetzt wieder mobil erreichbar unter 0084 (0) 122 79 32 467

Koelle Alaaf (auf den FC :-))
Frank & Jo

Montag, 12. Mai 2008

Phnom Penh

In Phnom Penh - der Hauptstadt Kambodschas - angekommen, erwartete uns ein ganz anderes - sehr bedrueckendes - Stueck kambodschanischer Geschichte:


[ ... hier eine kurze Zusammenfassung der Geschaehnisse ohne Gewaehr auf Vollstaendigkeit ... wen es interessiert kann ohnehin selbst nachlesen]


[ ... ] Im Jahre 1945 wurde Kambodscha unter Koenig Sihanouk von den Franzosen in die Unabhaengigkeit entlassen. Diese wurde von der Genfer Konferenz im Jahre 1954 unter der Auflage freie Wahlen abzuhalten, anerkannt. Koenig Sihanouk dankte ab, setzte seinen Vater Norodom als Koenig auf den Thron und gruendete die Partei "Sozialistische Volksgemeinschaft" mit der er 1955 in den Wahlkampf zog und mit 99 %iger Mehrheit auch gewann. Er war ein machtbesessener Politiker und regierte das Land mit eiserner Hand. Die kommunistischen Elemente, von Sihanouk Khmer Rouge ("rote Khmer") genannt, mussten sich in laendliche Regionen zurueckziehen um der Verhaftung zu entgehen. Als der Koenig 1960 starb ernannte sich Sihanouk selbst zum Staatsoberhaupt. Unterdessen brach der zweite Indochinakrieg aus und die Lage in Vietnam spitzte sich zunehmend zu. Offiziell blieb Sihanouk neutral, doch insgeheim gestatte er der nordvietnamesischen Regierung ihre in Suedvietnam opierierenden Vietcong-Guerilla ueber kambodschanisches Staatsgebiet zu versorgen und duldete u.A. die Lieferung von Waffen. Als 1969 die Amerikaner mit der Bombardierung verschiedener Provinzen an der ostkambodschanischen Ostgrenze begannen, wo sie Verstecke der Vietcong vermuteten, wurden mehrere Hundert kambodschanische Zivilisten getoetet. Diese Angriffe fuehrten nach allgemeiner Ansicht zur Aufstieg der Khmer Rouge. [ .... ] Noch heute sind in Kambodscha ueberall Landminen verstreut, die zu Verletzungen und Todesfaellen bei der Bevoelkerung fuerhen. Es wird strikt davon abgeraten sich abseits der Strassen aufzuhalten, da immernoch nicht alle Minen aufgespuert werden konnten und dies wohl auch noch Jahrzehnte dauern wird. {....} Der Unmut aus den linken politischen Lagern nahm zu und der General Lon Nol nutzte eine guenstige Gelegenheit um Sihanouk abzusetzen. [ ... ] Die Nordvietnamesen drangen weiter in das Land ein und verwandelten es in ein bitter umkaempftes Schlachtfeld des zweiten Indochinakriegs. Das Land versank im Chaos was die Roten Khmer dazu ausnutzten sich neu zu formieren.


Im April 1975 maschierten die Streitkraefte der Roten Khmer unter dem begeisterten Jubel der kambodschanischen Bevoelkerung in Phnom Penh ein. Man glaubte, dass der Krieg nun endgueltig vorbei waere und endlich wieder Frieden herrschen wuerde. Unter dem Anfuehrer der Kommunistischen Partei Pol Pot setzte seit der Prozess eines kommunistischen Umbaus ein. Pol Pot wollte Kambodscha in einen Bauernstaat verwandeln und die gesamte Bevoelkerung Phnom Penhs wurde gewaltsam aufs Land umgesiedelt. Weiterhin wurde eine Massenexekution von Intellektuellen, Lehrer, Schriftstellern, Gebildeten und anderen Familien angeordnet. Diese Schreckensherrschaft dauerte ganze vier Jahre an, bis im Jahr 1979 vietnamesische Streitkraefte in der kambodschanischen Hauptstadt, die bis dahin eine Geisterstadt war, einmaschierten. Bis zu diesem Zeitpunkt sind schaetzungsweise 2 Millionen Menschen dem Voelkermord zum Opfer gefallen. Dies machte damals ein Viertel der Bevoelkerung aus!
Diese unfassbar grausame Aaera (und das besonderes Erschreckende dabei ist, dass dies grade mal 30 Jahre (!!!) her ist) kann man in Phnom Penh gradezu noch "spueren", wenn man sich damit auseinandersetzt. Wir besuchten hier das Genozidmuseum Toul Sleng (S-21), die ehemals zur Folterstaette umfunktionierte Schule. An diesem Ort wurden unter Pol Pot's Regime all die Menschen fuerchterlich gequaelt und misshandelt, die "in Ungnade gefallen sind" bevor sie zur Exekution zu Einem der vielen im Lande befindlichen Killing Fields (Massengraeber) verfrachtet wurden. Die Besichtigung des Museums sowie der Killing Fields bedrueckte uns zutiefst und man kann es einfach nicht begreifen, was vor nicht allzu langer Zeit dort Schreckliches passiert ist und wieviele Menschen einfach gnadenlos abgeschlachtet wurden! Im S-21 wurden vor allem die Elite des Landes verhoert und gefoltert bevor diese bestialisch ermordet wurde. Schaetzungen zufolge waren es ca. 20.000 Menschen, sogar Kinder und Babys wurden hier getoetet. Bei der Besichtigung sieht man noch die menschenunwuerdigen winzigen Zellen und die Foltergeraete und ueberall auf dem Fussboden zeugen vertrocknete Blutlachen von den fuerchterlichen Geschehnissen hier. Fotos von den Opfern werden hier ausgestellt und man kann Auszuege aus den erzwungenen "Gestaendnissen" der Opfer nachlesen.
Die "Folterschule" S-21 von aussen:
Fotos von einigen der vielen Opfer:
Ca. 10 Km ausserhalb von Phnon Penh liegt eines der ueber 300 im Lande verstreuten Killing Fields von Choeung Ek. Das Hochwasser hat auf diesem Gebiet vor ca. 20 Jahren knapp 10.000 menschliche Ueberreste (vor allem Schaedel und Knochen) zum Vorschein gebracht welche augegraben und in einer Gedaechnis-Stupa aufgestellt wurden um als Mahnmal zu dienen. Es werden noch weitere 17.000 menschliche Ueberreste allein auf diesem Feld vermutet, jedoch koennen diese derzeit nicht ausgegraben werden. Wenn man dieses Feld betritt, so findet man noch in der Erde Knochen, Zaehne sowie Kleidungsstuecke die im Laufe der Jahre zum Vorschein an die Oberflaeche treten. Um teure Munition zu sparen wurden den Menschen hier einfach die Kehlen durchgeschlitzt oder mit einem Bambusstock der Schaedel zertruemmert. Die Menschen wurden zu Hunderten in den 3 Meter tiefen Graeben liegen gelassen und zugeschuettet. Unserem Guide zufolge reden die Menschen in Kambodscha nicht gerne ueber diese schreckliche Schreckensherrschaft, zum Einen um zu vergessen und zum Anderen, weil damals diejenigen auf einmal spurlos "verschwunden" sind welche damals zu viele Fragen gestellt haben. Die Angst hiervor haelt bei vielen - vor allem aelteren - Kambodschanern noch heute an.
Die Gedaechtnis-Stupa von aussen:

Im Inneren soll so an die Verstorbenen gedacht werden und davor gemahnt werden, dass so etwas schreckliches NIE wieder passiert:


Nachdem wir am Vorabend in unserem Guesthouse den Film "Killing Fields" geschaut haben und nun diese erschreckenden Gedenkstaetten mit eigenen Augen gesehen haben, haben wir uns lange damit versucht auseinanderzusetzen darueber nachgegruebelt wie so etwas wieder (!!!) passieren kann?! Wir haben mit Menschen verschiedener Nationen darueber gesprochen und versucht die Zusammenhaenge und politischen Ereignisse nachzuvollziehen. Dabei kamen jedoch immer wieder die gleichen Fragen auf:
Warum hat man im Ausland nichts dagegen unternommen?
Hat man denn aus dem zweiten Weltkrieg nicht genug gelernt? Wie ist so ein Voelkermord wieder moeglich?
Was ist mit den vielen Taetern und vor allem mit den vielen Kindersoldaten, die damals Berichten zufolge grausamer als die erwachsenen Soldaten die Bevoelkerung gequaelt und getoetet haben, geworden? Diese sind heute um die 40 Jahre alt und leben laut unserem Guide auf dem Lande unter Beobachtung der Regierung. Ihnen wurde vergeben, weil sie damals Kinder waren. Aber wir fragten uns immer wieder wie diese Menschen mit der Vergangenheit leben koennen und ob sie nach all den Taten ueberhaupt ein "normales" Leben fuehren koennen und nicht fuer sich und andere Menschen nach wie vor eine Gefahr darstellen? etc....
Wir haben hier wieder einen neuen Blickwinkel fuer dieses wunderschoene Land mit den vielen freundlichen Menschen bekommen und sind zutiefst beruehrt von der bedrueckenden Geschichte. Obwohl diese Nation so viel Schlimmes erlebt hat, sind die Menschen hier ueberaus freundlich, hilfsbereit und nehmen Fremde mit offenen Armen auf, egal wie arm sie sind. Ueberall sieht man bei den Menschen ein Laecheln auf dem Gesicht, die sich einfach freuen, wenn man mit den Besuchern ein paar Worte auf Englisch austauschen kann. Dies macht einem wieder einmal mehr bewusst, mit was fuer "Luxus"-Problemen wir uns eigentlich tagtaeglich in unserer Heimat herumschlagen!
Wir hoffen, dass so viele Menschen wie moeglich von solchen historischen Geschehnissen erfahren um daraus zu lernen, zu verstehen und dazu beizutragen, dass so etwas nie nie wieder passieren kann!

Die Tempel von Angkor oder "auf den Spuren von Lara Croft"

Nach nem angenehmen 45 minutigen Flug sind wir wohlauf in Siem Reap, in Kambodscha, gelandet. Hhmmmh, Siem Reap...was soll man dazu schreiben?! Abgesehen von tuechtigen (und manchmal auch nervigen) Tuk-Tuk-Fahrern hat sich das tagsueber ziemlich ruhige Siem Reap total auf den Tourismus eingestellt. Die meisten (bzw. eigentlich alle) Besucher kommen hierhin um sich die Tempel von Angkor anzuschauen. Da wir momentan jedoch ein wenig schreibfaul sind und hier Bilder sowieso mehr als tausend Worte sagen wollen wir an dieser Stelle nur eine kleine Einfuehrung zu Angkor geben und ansonsten die Bilder Baende sprechen lassen.

Die Tempel sind seit 1992 Weltkulturerbe und liegen ueber mehr als 300 qm verstreut. Die Aeltesten davon gehen auf das Jahr 802 zurueck und wurden bis ins Jahr 1219 gebaut. Im Jahr 1431 fielen die Siamesen hier ein und im drauffolgenden Jahr wurden die Tempel dem Dschungel ueberlassen. Erst im Jahr 1570 entdeckte Koenig Satha die Anlage wieder und liess seinen Hofstaat hierhin verlegen. Besonders der Tempel "Angkor Wat" wird wahrscheinlich Vielen ein Begriff sein, spaetestens dann wenn man ein Foto dessen mit den fuenf maiskolbenfoermigen Tuermen sieht. In der Anlage wurden uebrigens auch Szenen des Films "Tomb Raider" mit Angelina Jolie als Lara Croft gedreht, dies wird wahrscheinlich mehr den Jungs ein Begriff sein ;-)

Vor Angkor Wat nach Sonnenaufgang

Wir haben ein Drei-Tages-Ticket fuer die Besichtigung der Tempel gebucht und sind am ersten Morgen bereits um 8 Uhr gestartet. Es war ein 10-Stunden-Tag in bruellender Hitze aber absolut lohnenswert. Es ist in Worten einfach nicht zu beschreiben wie wunderschoen und erhaben diese jahundertealte Anlage immernoch aussieht, ein Wunderwerk der Architektur! Am naechsten Tag waren wir so geplaettet von den vielen Eindruecken und der Anstrengung (10 Std. wandern und klettern bei 40 Grad im Schatten ist nicht zu unterschaetzen!), dass wir den Tag groesstenteils im klimatisierten Hotelzimmer verbrachten. Am dritten Tag sind wir nochmals um 5 Uhr morgens losgefahren um uns den Sonnenaufgang ueber Angkor Wat anzuschauen und einen weitergelegenen Tempel anzuschauen. Leider war es so bewoelkt, dass man den Sonnenaufgang nicht in voller Pracht sehen konnte aber der Tempelbesuch hat sich trotzdem absolut gelohnt und wir sind immernoch beeindruckt von der faszinierenden und geschichtstraechtigen Tempelstadt.

Angkor Wat aus verschiedenen Perspektiven:





Innerhalb Angkor Wat's:



Stilleben...
Von Baeumen ueberwucherte Tempelanlagen im Dschungeltempel "Ta Prohm":


Einmal Statue sein...
filigrane Fresken
Beten fuer den Weltfrieden ;-)


Und weil es so schoen war, noch einmal vor Angkor Wat!