Donnerstag, 19. März 2009

Krönender Abschluss auf der Suedinsel

Nach Dunedin ging es für uns wieder geschwind die Ostküste nordwärts in Richtung Christchurch. Gehalten haben wir kurz bei den Moeraki Boulders, das sind obskure runde Steineformationen die sich entlang eines Küstenabschnitts erstrecken und einen idealen Spielplatz für Gross und Klein bilden. Auch wir haben uns hier ein wenig ausgetobt, fanden die Steine allerdings nicht ganz so spektakulär wie sie manch Reiseführer anpreist.


Ca. 90 KM vor Christchurch liegt auf der Banks Peninsula (Halbinsel) das französische Städtchen Akaroa, Neuseelands erste französische Siedlung. Die Fahrt ging zwar über Berg und Tal mit tausenden von Serpentinen und hat Ewigkeiten gedauert, war jedoch mal wieder landschaftlich spitzenklasse und man hätte teilweise meinen können,man ist irgendwo in der Provence unterwegs.

Ausblick auf die Bucht von Akaroa...


Sogar die Strassennamen sind alle noch 'en francais'...


Familie Gänshirt vor einer der vielen kleinen Galerien...


Na wenn das mal nicht idyllisch ist?!


Lecker Weinchen in der Nachmittagssonne vor nem wunderschönen Panorama...


Nach einem entspannten Tag mit französischem Flair und grandiosem Abendessen in Akaroa ging es am nächsten Morgen dann endlich nach Christchurch. Das Wetter hätte nicht besser sein können und lud zum Stadtbummel durch Neuseelands drittgrösste Stadt ein. Christchurch ist angabegemäss die wohl "englischste" aller Städte und man kann den europäischen Einfluss an vielen Ecken deutlich spüren: Sei es die grosse anglikanische Kathedrale mit dem riesigen Marktplatz inmitten des Zentrums, Flussboote (punts) die Touristen auf dem gemächlichen Avon River befördern oder den alten Strassenbahnen (trams) die durch die Innenstadt rattern.


Christchurch's Zentrum ist ein bunter architektonischer Mix wo überall alt auf neu trifft...


Die schöne Kathedrale mit dem riesigen Marktplatz auf dem immer was geboten wird...


Die alte University of Canterbury die zum Art Centre umgebaut wurde. Ein prachtvolles Gebäude mit vielen Galerien, Cafes und Restaurants in den Innenhöfen der alten Universitätsgebäude...hier hätten wir auch gerne studiert :-)


In einem der Innenhöfe des Art Centers...


Ja, wenn das nicht zum chillen einlädt?! Wir konnten gut nachvollziehen wie die Studenten damals ihre Freistunden in dieser tollen Umgebung genossen haben müssen...


Mit diesen Trams kann man eine Stadtrundfahrt machen und einen ganzen Tag ein- und aussteigen wo es einem grad beliebt...



Ohne Worte :-)


Abends wurde an der beliebten Ess- und Flaniermeile, der High Street, die direkt am Avon River gelegen ist erstmal mit Prosecco auf den letzten Abschnitt unseres Neuseelandurlaubs angestossen...


Nach dem Abendessen ging es dann nochmal zurück zum Art Center wo grad ein kostenloses Open Air Comedyfestival statt fand. Spaeter haben wir es uns in einem der schnuckeligen Restaurants nochmals für Desserts und einen Absacker gemuetlich gemacht...


Christchurch hat uns unglaublich gut gefallen und wir wären gerne noch eine Nacht länger geblieben, aber leider ging schon am nächsten Abend unsere Fähre zurück auf die Nordinsel und somit ging es für uns weiter ins ca. 3 Stunden entfernte Kaikoura, wo Frank's Eltern eine Whalewatchingtour gebucht haben.

Kaikoura bietet durch den sich vor der Küste erstreckten ca. 800 Meter tiefen Kaikoura-Graben eine einzigartige Vielfalt an marine-wildlife an: Hier kann man ganzjährig Delfine, Wale, Albatrosse, Pinguine und Seehunde sehen. Darüber hinaus ist die Landschaft wieder einmal atemberaubend schön, denn die Seaward Kaikoura Range mit bis zu 2610 Meter hohen schneebedeckten Gipfeln reicht hier bis an die Küste was wiederum weltweit sehr selten ist.

Seht selbst...

Frank und ich wollten in Kaikoura eigentlich einen Dolphinswim mitmachen aber die dämliche Schnecke von der Touristeninfo in Christchurch sagte uns, dass alles für die nächsten drei Tage bereits ausgebucht sei und sich der Eintrag auf die Warteliste auch nicht lohnen würde. Zu blöd!!

Nachdem wir in Kaikoura angekommen sind, merkte Mama Gänshirt dann, dass ihre Handtasche weg war. Nach zwei Telefonaten stellte sich jedoch heraus, dass die Tasche im von uns zuletzt besuchten Restaurant in Christchurch gefunden wurde. Also mussten Frank's Eltern die Whalewatchingtour canceln und sich wieder auf den Weg zurück nach Christchurch machen.

Frank und ich blieben in Kaikoura und haben uns nach einer freundlichen Beratung bei der dortigen Touristeninfo doch noch auf die Warteliste für den Dolphinswim um 12 Uhr setzen lassen. Glück im Unglück: Einer von uns ergatterte tatsächlich noch den letzten (!) Platz um mit den Delfinen zu schwimmen und der Andere durfte zumindest noch zum Zuschauen mit auf's Boot. Echt ärgerlich, denn wenn die blöde Christchurch-Touriinfo-Schnecke uns am Vortag doch noch auf die Warteliste gesetzt hätte, hätten wir tatsächlich noch gemeinsam mit den Delfinen schwimmen dürfen!! Naja, ganz gentleman-like überliess Frank mir den Vortritt mit den Delfinen schwimmen gehen zu dürfen. Seit ich denken kann war es schon immer mein Traum gewesen einmal mit Delfinen schwimmen zu dürfen! Nachdem die "Delfinschwimmer" mit Tauchanzügen, Schnorchel und Flossen ausgestattet wurden, gab es noch eine kurze Videoeinweisung und ab ging es auf's Boot. Die Euphorie hielt allerdings nicht lange an, denn auf dem Boot fiel uns auf, dass wir zwar unsere Kamera dabei hatten, diese jedoch kein Akku enthielt und wir somit wohl dieses einzigartige Erlebnis nicht für die Ewigkeit festhalten konnten :-(

Nun ja, immerhin erfuhren dann, dass man auf dem Boot Einweg-Unterwasserkameras erwerben konnte...immerhin etwas! Nach einer ca. 30 minutigen Fahrt entdeckten wir bereits die erste Gruppe der sogenannten "dusky dolphins" und durften inmitten von bestimmt 200 Delfinen ins Wasser hüpfen. Das Gefühl kann man einfach nicht beschreiben, es war atemberaubend, ein Mix aus Angst und einem totalen Adrenalinkick! Man muss sich vorstellen, dass die Delfine kaum berührungsängste haben und um einen herum die wildesten akrobatischen Sprünge machen und man ist mittendrin! Manchmal streifen sie Einen im Vorbeischwimmen und wenn man ins Wasser guckt dann sieht man 4 bis 5 Delfine unter sich, neben sich und einfach überall neugierig vorbei schwimmen. Dazu hört man die Delfine unter Wasser miteinander kommunizieren und singen. Das ist der helle Wahnsinn!

Hier seht ihr die erste Gruppe der Delfine kurz bevor wir ins Wasser durften...




Insgesamt wurden wir 3 Mal für ca. 10 bis 15 Minuten ins Wasser gelassen und haben um die 300 Delfine gesehen. Je nach Jahreszeit sehen die Bootsbetreiber bis zu 1000 Delfine auf einem Fleck!! Die dusky dolphins zählen zu der verspieltesten Spezies und man meinte regelrecht, dass die Delfine es genossen haben für uns zu performen und uns ihre Saltos vorzuführen. Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen und meine Erwartungen wurden definitiv zu 150 % übertroffen! Der einzige Wehrmutstropfen war, dass ich dieses Erlebnis nicht mit Frankie teilen konnte aber wir haben uns fest vorgenommen nochmal zurück nach Kaikoura zu kommen und den dolphinswim gemeinsam zu machen!!

Hier kann man sehen, was für tolle Entertainer die Delfine sind...


Erkennt man wie nah die Delfine an einen dran kommen? Bei der Unterwasserkamera gab es nämlich keinen Zoom...


Und hier eine Unterwasseraufnahme die zeigt wie nah man dran war...


Abends gegen 18 Uhr kamen dann auch endlich Franks Eltern samt Handtasche zurück aus Christchurch. Wir hatten schon ein bischen ein schlechtes Gewissen, denn während wir einen der tollsten Tage überhaupt hatten, mussten die Beiden insgesamt 3 Mal die jeweils etwa 3-stündige Strecke von und nach Christchurch zurücklegen. Immerhin hatten sie Gelegenheit genug, die schöne Landschaft ausgiebig zu geniessen ;-)) Nach einem leckeren Abendessen in Kaikoura ging es dann auch leider schon wieder weiter nach Picton wo um 23 Uhr unsere Fähre zurück auf die Nordinsel ablegen sollte.

Die Südinsel verabschiedete sich von uns mit einer tollen und abwechslungsreichen Landschaft entlang des State Highways One.



Wir fuhren vorbei an sanfte Hügeln und durch saftige Weinanbaugebiete hindurch...


...und hielten an schönen Küstenabschnitten wo sich die Seehunde auf Felsen in den letzten Sonnenstrahlen des Tages labten...


Leider gingen die 13 Tage die wir auf der Südinsel verbracht haben viel zu schnell vorbei. Die Südinsel hat uns mit ihren abwechslungsreichen Landschaten und der unsagbar vielfältigen Flora und Fauna total begeistert und wir können nun zu Recht nachvollziehen, warum Neuseeland so oft als das "schönste Ende der Welt" bezeichnet wird!!